Winter: Eine mutmachende Geschichte von einem Delfin, der seine Schwanzflosse verlor

Kennst du den Delfin „Winter“? Dieses Tümmler-Weibchen hat eine bewegende Geschichte hinter sich, die sie schließlich zum Hollywood-Star und Quelle der Inspiration für hunderte amputierte Menschen werden ließ. Dabei sah ihr Schicksal alles andere als rosig aus, als sie sich im Winter 2005 in einer Krabbenfalle verhedderte und schließlich ihre Schwanzflosse verlor. Diese Geschichte bewegt und macht deutlich, dass man den Mut niemals aufgeben sollte.

 

Vielleicht bist du grad in einer verzweifelten Lage. Du hast eine schlimme Krankheit. Dein Business oder Beziehung steht vor dem Scheiterhaufen. Irgendwas hat sich in deinem Leben verheddert. Dann kann dich diese Geschichte motivieren.

Ich habe von dieser Geschichte durch den Film „Mein Freund, der Delfin“ erfahren. Er beruht auf einer wahren Begebenheit und ist wirklich beeindruckend. Der Film erzählt die Geschichte des Tümmler-Weibchen mit dem Namen „Winter“.

 

Die tragische Geschichte eines Delfinbabys

Im Dezember 2005 entdeckte der Fischer Jim Savage vor der Küste von Cape Canaveral ein Delfinbaby, das sich in einer Krabbenfalle verfangen hatte. Die an der Falle befestigten Bojenseile hingen dabei sowohl im Maul als auch als auch um die Schwanzflosse des armen Tümmlers, die alles versuchte sich zu befreien. Ohne die Hilfe von Jim Savage hätte sie sich aber nicht retten können. Er half ihr, indem er die Seile zerschnitt und rief das Hubbs-SeaWorld Research Institute an, das auf Notfälle von Delfinen und Walen spezialisiert ist.

Das Delfinbaby wurde daraufhin ins Clearwater Marine Aquarium transportiert, eine Art Krankenhaus für verletzte Meerestiere. Zunächst schien alles aussichtslos. Doch „Winter“, das man fortan so nannte, zeigte ein Kämpferherz und überstand die kritische Phase. Jedoch erlitt das Tier einen schweren Rückschlag: Die Schwanzflosse des Tümmlers war zu stark in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass sie diese aufgrund der fehlenden Blutzufuhr verlor. Das Delfinbaby hatte somit nur noch einen Stumpf als Schwanzflosse. Es gab medizinisch gesehen wenig Hoffnung, dass „Winter“ überleben würde.

 

Was Kämpfermentalität und Lösungsorientierung alles bewirken kann

Doch dann passierte etwas Erstaunliches. Trotz ihrem Handicap arbeitete das Delfin-Weibchen an ihrer Schwimmtechnik. Anstelle der typischen Auf- und Ab-Bewegungen bewegte sie ihr Hinterteil nun in einer Seitwärtsbewegung. Darüber hinaus nutzte sie ihre Brustflossen, die normalerweise nur zum Steuern und Lenken verwendet werden, um sich im Wasser fortzubewegen.

Dennoch konnte dies keine Dauerlösung sein. Die atypischen Bewegungen sorgten beim Delfin für Schmerzen, so dass der Hoffnungsschimmer schnell wieder verblasste. Was konnte man also tun?

Man schaltete Kevin Caroll, einen Spezialisten für besonders schwierige Amputationen, ein. Dieser versuchte zusammen mit seinem Team eine Überzieh-Flosse aus Silikon und Kunststoff zu entwickeln, der von dem Tier trotz empfindlicher Delfinhaut angenommen werden konnte. Nach etlichen Versuchen gelang das Undenkbare: „Winter“ konnte wieder geschmeidig und gleichmäßig durch das Wasser gleiten.

 

Ein Vorbild für Menschen mit Handicap

Die Geschichte von „Winter“ hat im Laufe der letzten Jahre viele inspiriert. Für Menschen mit Behinderungen körperlicher oder geistiger Art, Schwerkranke oder Kriegsversehrte ist ein Treffen mit „Winter“ eine Motivation. Der Delfin ist ein Leidensgenosse, der Mut macht: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Es besteht noch Hoffnung. Auch für mich, auch für dich!

Die Geschichte ist eine Sensation. Ein Meilenstein in der Produktion von Prothesen – auch für Menschen! Eine Story, die verdientermaßen verfilmt wurde. Weil sie ermutigt. Weil sie zu Tränen rührt. Weil sie Hoffnung schenkt!

Wer mehr von dem Tümmler sehen möchte, der oder die sollte sich diese Playlist der Clearwater Marine Aquarium bei Youtube einmal anschauen.

 

Eine offene Frage zum Nachdenken

Doch gleichzeitig wirft diese Geschichte eine Frage in mir auf: Worauf hoffen wir eigentlich in unserem Leben, wenn es in unseren Händen zu zerrinnen scheint? Die Geschichte von „Winter“ ist bewegend, aber so gehen die Geschichten des Lebens eben nicht immer aus. Was schenkt uns Hoffnung, wenn der Kampf verloren ist? Wenn es eben keine Lösung gibt? Was schenkt uns Lebensmut und trägt durch in Zeiten der Not und Krisen?

Hierauf wird jede:r seine ganz persönliche Antwort haben. Wer diese noch nicht hat, ist gut beraten, einmal in sich zu gehen und sich die Frage zu stellen: Was ist meine Hoffnung?

Das Leben verläuft nicht immer geradlinig. Doch wenn es ein Licht am Horizont gibt, fassen wir wieder Lebensmut. Jede Generation braucht Hoffnung zum Weitermachen, zum Fortbestehen. Denn ohne Hoffnung gibt es kein Leben. Ohne Hoffnung gibt es keinen Sinn.

 


 

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Václav Havel (1936 – 2011)

 

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